Freitag, 1. Juli 2011

Alkohol


Ich geh in die Kneipe und bestell mir ein Bier.
Und nehme mir vor, ich bleibe nicht lange hier.

Die Zeit verrinnt, hab nicht mehr dran gedacht.
Da stehen auf dem Deckel mittlerweile schon acht.

Der Wirt schmeißt gerade nen Besoffenen raus.
Und mir ist ganz klar, ich geh gleich nach Haus.

Ich stell mir die Frage nach dem Sinn des Lebens
doch ich find keine Antwort, völlig vergebens.

Natürlich bleibe ich nun noch etwas hier
und auf dem Tresen steht schon ein neues Bier.

Es folgen noch so zwei bis zehn.
Und wieder nehm ich mir vor nun langsam zu gehen.

Ich spüre wie meine Sinne schwinden
und nehme mir vor noch einen zu trinken.

Dann wank ich nach Hause und fühl mich allein
und nehme mir vor ab morgen lass ich das Saufen sein.

Mittags werde ich wach, noch etwas benommen
und frag mich wie bin ich hier hin gekommen.

War ich etwa schon im Delhier ?
Am besten ich trinke erst mal ein Bier.

Warum geht es mir so beschissen ?
Will ich von meinem Hausarzt wissen.

Er schreibt mir ne Überweisung in eine Klinik
und meint mein Problem sei wirklich schon riesig.

Für die Klinik muss ich noch ein paar Sachen kaufen
doch erst geh ich mir mal einen saufen.

Wach werde ich auf der Intensivstation.
Bin ich bei den Engeln schon ?

An Händen und Füßen bin ich feste fixiert.
Was ist den um Gottes Willen passiert ?

Auf meiner Decke seh ich Spinnen laufen
und wünschte mir ich hätte was zum Saufen.

In der Infusion schwimmen große Fische
doch meine Hände sind fest, so dass ich keinen erwische.

Ich bin wütend und tobe, beginne zu schreien
dann schlaf ich auch schon von der Sedierung ein.

Wieder wach spüre ich mein Mund ist ganz trocken.
Die Ärzte erzählen mir, ich hätte erbrochen.

Mein Körper schmerzt mir, ich kanns nicht verstehen.
Wie gern würd ich jetzt einen trinken gehen.

Die Ärzte stehen vor mir mit ernster Miene.
Meine Atmung übernimmt nun eine Maschine.

Sie sprechen von einer Leberzirrhose
und die hätte eine schlechte Prognose.

Ich hör schon wie um mich die Englein tanzen
und mein Körper beginnt wieder einmal sich zu verkrampfen.

Wieder bei Sinnen seh ich Blut auf meinem Kissen.
Man sagt ich hätte mir im Krampf auf die Zunge gebissen.

Sie haben mir einen Keil zwischen die Zähne geschoben.
Mein Körper ist zu schwach, um deshalb zu toben.

Ich fühle mich wie in einem Rausch.
Mein Herz schlägt schwach, dann hört es auf.

Meine Augen blicken starr, wie eingefroren.
Ich habe gegen den Alkohol verloren.

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